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SPD Thalmassing

Artikel der Mittelbayerischen Zeitung vom 26.05.2014

Presse

Nach der Wahl beginnt das Postengerangel

Die Union gewinnt mit einem Dämpfer die Europawahl. Die SPD kann nach langer Durststrecke wieder feiern. Doch wer wird Chef der EU-Kommission?

SPD-Spitzenkandidat Martin Schulz Foto: dpa

SPD-Spitzenkandidat Martin Schulz Foto: dpa

VON REINHARD ZWEIGLER UND HANNA VAUCHELLE, MZ 

BRÜSSEL. Der Jubel im Konrad-Adenauer-Haus hielt sich in Grenzen. Manch einer hatte für die Union mehr erwartet als die rund 36 Prozent. Er sei „froh und dankbar“, erklärte als erster CDU-Politiker Generalsekretär Peter Tauber. Die Strategie, die vor allem auf die Popularität von Kanzlerin Angela Merkel und auf den konservativen Spitzenkandidaten Jean-Claude Juncker gesetzt hatte, sei erfolgreich gewesen. Die Union habe, trotz der Einbußen bei der CSU, die Europawahl in Deutschland „deutlich gewonnen“. Und damit hätten die Konservativen auch Anspruch auf das Amt des EU-Kommissionspräsidenten. Eine Vorabstimmung in dieser heiklen Frage gibt es unter den Berliner Koalitionären allerdings nicht. Der Ausgang der EU-Wahl macht das Regieren in der Berliner „Groko“ nicht gerade leichter. Es wurde eine neue Baustelle aufgemacht.

SPD jubelt Schulz zu

Endlich mal wieder herzhaft jubeln. Im Willy-Brandt-Haus entlud sich gleich nach 18 Uhr ein Beifallssturm. Rote und blaue Schilder „#istschultz“ wurden von Hunderten Helfern aus dem SPD-Wahlkampfteam in die Höhe gereckt. Man fiel sich in die Arme. Einige hatten Tränen in den Augen. Wie der sozialdemokratische Europa-Spitzenkandidat Martin Schulz, der 34 Minuten später mit Parteichef Sigmar Gabriel auf die Bühne trat. Er konnte nach über 200 Wahlkampfauftritten in allen 28 EU-Ländern seine Rührung nicht verbergen. „Dies ist ein großer Erfolg der Sozialdemokratie“, sagte Schulz unter frenetischem Jubel.

Sigmar Gabriel hatte zuvor die historische Dimension des Wahlergebnisses beleuchtet. Sieben Prozent mehr, das sei der größte Zugewinn, den die SPD bei einer deutschlandweiten Wahl erringen konnte. Und mit 27,1 Prozent konnte erstmals bei einer Europawahl seit 1979 der Abwärtstrend gestoppt werden. Und ohne dass er es ansprach, dürften nun auch die innerparteilichen Kritiker etwas leiser werden. Sie hatten bemängelt, dass die SPD innerhalb der großen Koalition zwar die Themen setze und die Agenda bestimme, doch in den Umfragen schlage sich das nicht nieder. Nun hat Gabriel zum ersten Mal „geliefert“.

 
 
 
 





 




 
 

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